SANIERUNG EINES DENKMALGESCHÜTZTEN STADTHAUSES IN EICHSTÄTT
Dipl.-Ing. Architekt Marius Stadler
Fertigstellung 2019
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Der dreigeschossige breite Giebelbau ist auf das Jahr 1718 datiert und blickt damit auf eine über 300-jährige Geschichte zurück. Da der Bauherr in diesem denkmalgeschützten Stadthaus geboren wurde, war das Ehepaar von Anfang an mit großem Engagement bei der Sache und half tatkräftig täglich mit: die wertvolle Denkmalsubstanz wurde durch den Rückbau neuzeitlicher Einbauten, Verkleidungen und Tapeten freigelegt und z. B. die fein profilierten bauzeitlichen Türen behutsam unter Anleitung und in Zusammenarbeit mit dem Restaurator saniert. Die bautechnisch notwendige Modernisierung und der Rückbau der Heizung, undichter Ver- und Entsorgungsleitungen, Bäder und Elektrik bedeutet immer einen großen Eingriff in die Bausubstanz, der v.a. beim Denkmal mit besonderer Sorgfalt vorgenommen werden sollte. Um die historische Substanz möglichst wenig zu stören, wurde die neue Heizzentrale verlegt und direkt unter die übereinander liegenden Bäder zentral angeordnet und damit auf kurze, rationale Leitungsführung vor den historischen Wänden geachtet.
Die Nutzung des Hauses als Wohn- (1. + 2. OG) und Arzthaus (EG) wurde beibehalten. Über eine Verbindung von Küche und Esszimmer wurde ein großzügiger Allraum (Analogie Stube) mit Kochinsel und gemütlichem Holzofen im Zentrum geschaffen, sodass die Großfamilie mit Freunden in einem Raumkontinuum zusammen kochen, essen und beisammen sein kann.
Auf die Restauration und Instandsetzung der historischen Wände aus Fachwerk und Kalk Bruchstein, Stuckdecken, Massivholzböden und Kalkputze wurde besonderes Augenmerk gelegt und ausschließlich mit baubiologisch einwandfreien Materialien und einheimischem, natürlichem Kalk als universellen Baustoff gearbeitet – als Kalkstein für Bäder und Terrasse, trocken gelöschter Kalkmörtel oder als Sumpfkalk für Feinputz und Anstich.
Bei bauphysikalisch heiklen Wärmebrücken und Fehlstellen modifizierte der Restaurator den Kalkmörtel mit Blähglasgranulat zum leistungsfähigen Grund- und Dämmputz.
Die neuen denkmalgerechten Holzfenster haben einen für unsere Hauslandschaft typischen 10cm tiefen Fensterstock, besonders schlanke und elegante Profilansichten und einen eingegrateten Wetterschenkel aus Massivholz. Alle Details wurden bis zum Maßstab 1 : 1 entwickelt, gezeichnet und mit dem Landesamt für Denkmalpflege in München vor Fertigung abgestimmt.
Die sehr gute Zusammenarbeit im gesamten Bauteam und das freundliche Miteinander auf der Baustelle spürt man in diesem Haus an vielen Stellen.
Ich möchte meinen Bauherren, den Denkmalschutzbehörden in Eichstätt und München und den beteiligten Handwerkern von Herzen meinen Dank aussprechen. Möge die ganze Großfamilie über Generationen viel Freude an Ihrem Denkmal haben.
Materialkonzept
Neue denkmalgerechte Holzfenster
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Nach Fertigstellung 2019
Bestand vor Sanierung
Bestand vor Sanierung
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Nach Fertigstellung 2019
Bestand vor Sanierung
Während der Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Abgetrennte Küche im Bestand
Nach Fertigstellung 2019 | Kochinsel im Allraum
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019, Reaktivierung der historischen Fensteröffnung durch ein neues Brandschutzelement im neuen Bad
Nach Fertigstellung 2019
Denkmalgeschütztes Stadthaus (erbaut 1718) in der Altstadt von Eichstätt.
Konservierung historischer Farbschichten nach vorsichtigem Abnehmen der Tapeten
SANIERUNG EINES DENKMALGESCHÜTZTEN STADTHAUSES IN EICHSTÄTT
Dipl.-Ing. Architekt Marius Stadler
Fertigstellung 2019
Der dreigeschossige breite Giebelbau ist auf das Jahr 1718 datiert und blickt damit auf eine über 300-jährige Geschichte zurück. Da der Bauherr in diesem denkmalgeschützten Stadthaus geboren wurde, war das Ehepaar von Anfang an mit großem Engagement bei der Sache und half tatkräftig täglich mit: die wertvolle Denkmalsubstanz wurde durch den Rückbau neuzeitlicher Einbauten, Verkleidungen und Tapeten freigelegt und z. B. die fein profilierten bauzeitlichen Türen behutsam unter Anleitung und in Zusammenarbeit mit dem Restaurator saniert. Die bautechnisch notwendige Modernisierung und der Rückbau der Heizung, undichter Ver- und Entsorgungsleitungen, Bäder und Elektrik bedeutet immer einen großen Eingriff in die Bausubstanz, der v.a. beim Denkmal mit besonderer Sorgfalt vorgenommen werden sollte. Um die historische Substanz möglichst wenig zu stören, wurde die neue Heizzentrale verlegt und direkt unter die übereinander liegenden Bäder zentral angeordnet und damit auf kurze, rationale Leitungsführung vor den historischen Wänden geachtet.
Die Nutzung des Hauses als Wohn- (1. + 2. OG) und Arzthaus (EG) wurde beibehalten. Über eine Verbindung von Küche und Esszimmer wurde ein großzügiger Allraum (Analogie Stube) mit Kochinsel und gemütlichem Holzofen im Zentrum geschaffen, sodass die Großfamilie mit Freunden in einem Raumkontinuum zusammen kochen, essen und beisammen sein kann.
Auf die Restauration und Instandsetzung der historischen Wände aus Fachwerk und Kalk Bruchstein, Stuckdecken, Massivholzböden und Kalkputze wurde besonderes Augenmerk gelegt und ausschließlich mit baubiologisch einwandfreien Materialien und einheimischem, natürlichem Kalk als universellen Baustoff gearbeitet – als Kalkstein für Bäder und Terrasse, trocken gelöschter Kalkmörtel oder als Sumpfkalk für Feinputz und Anstich.
Bei bauphysikalisch heiklen Wärmebrücken und Fehlstellen modifizierte der Restaurator den Kalkmörtel mit Blähglasgranulat zum leistungsfähigen Grund- und Dämmputz.
Die neuen denkmalgerechten Holzfenster haben einen für unsere Hauslandschaft typischen 10cm tiefen Fensterstock, besonders schlanke und elegante Profilansichten und einen eingegrateten Wetterschenkel aus Massivholz. Alle Details wurden bis zum Maßstab 1 : 1 entwickelt, gezeichnet und mit dem Landesamt für Denkmalpflege in München vor Fertigung abgestimmt.
Die sehr gute Zusammenarbeit im gesamten Bauteam und das freundliche Miteinander auf der Baustelle spürt man in diesem Haus an vielen Stellen.
Ich möchte meinen Bauherren, den Denkmalschutzbehörden in Eichstätt und München und den beteiligten Handwerkern von Herzen meinen Dank aussprechen. Möge die ganze Großfamilie über Generationen viel Freude an Ihrem Denkmal haben.
Materialkonzept
Neue denkmalgerechte Holzfenster
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Bestand vor Sanierung
Während der Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019, Kochinsel im Allraum
Bestand vor Sanierung
Nach Fertigstellung 2019
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BüRo
Römerstraße 8 • DG
85072 Eichstätt
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